7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Daniela Spoto.
Daniela Spoto wurde 1986 in Nuoro (Sardinien, Italien) geboren und lebt und arbeitet in Berlin.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Seitdem ich ein Kind war, habe ich immer gezeichnet. Ich war (eigentlich bin ich es immer noch) sehr schüchtern und das Zeichnen war für mich ein Weg, meine Gefühle auszudrucken und mit der Welt zu kommunizieren. Bilder sind für mich einfach einfacher als Worte.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
‘Unterschiedlich’ vielleicht? Ich arbeite gerne mit verschiedenen Techniken (manchmal digital, manchmal traditionell, manchmal eine Mischung aus beidem) und an verschiedenen Projektarten (Illustrationen für Kinderbücher/ Lyriksammlungen / Plakate / Illustrationen für Ausstellungen und persönliche Projekte). Ich mag diese Abwechslung, ich finde, sie tut meiner Kreativität gut und mag das Experiementieren und schätze die Möglichkeit, etwas neu zu lernen.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Ich mag es, Blumen, Tiere (insbesondere Insekten, Fische, Vögel, Wölfe, aber bitte keine Pferde), mythologische und fabelhafte Wesen zu zeichnen. Und ich liebe Märchen und die Klassiker der Literatur.
Wie suchst du dir Inspiration?
Wenn ich ein Konzept für ein Buch erstelle, muss ich erst einmal viel recherchieren. Ich schreibe die erste Ideen auf, schaue auf Pinterest oder blättere in meinem Bücher: So suche ich Farben und Details, die mir dabei helfen können, eine kleine neue Welt zu schaffen. Dann fange ich an, Bilder, Gefühle und Gedanken wie Teile eines Puzzles zusammenzubinden. So entwickelt sich das Konzept fast wie von selbst. Manchmal kommt die Inspiration aber auch spontan zu mir: durch einen Film, ein Gespräch, einen Traum, ein Lied: In diesem Fall muss ich ‘nur’ zeichnen.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Illustrationen, Comics und Cartoons können dabei helfen, die Perspektive zu wechseln, verschiedene Aussichten anbieten und Ideen/Konzepte/Gefühle oder einfach Geschichten immer wieder neu erzählen. Eine gute Illustration ist meiner Meinung nach eine balancierte Mischung aus Kunst und Storytelling. Wie ein Lehrer meiner Kunstakademie so schön sagte: ‚Kunst existiert, weil wir sie brauchen‘.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Ich habe zum Glück schon viele schöne Erlebnisse gemacht :D Ich finde es besonders schön, wenn Kinder meine Bücher / Illustrationen mögen oder wenn mir jemand E-Mails schreibt wie ‚Hey, ich bin durch eine harte Phase gegangen, habe eine deine Illustrationen gekauft und sie an meine Küchenwand gehängt. Jedes Mal, wenn ich sie mir anschaue, muss ich lachen, das macht meinen Tag schöner! Danke!’ Ich bin überfroh, wenn etwas, das ich mache, jemanden auch nur ein bisschen helfen oder glücklich machen kann. Ich glaube, eines der schlimmsten Erlebnisse war kurz nach meinem Abschluss (Ich habe Malerei an der Akademie der Kunst in Italien studiert). Jemand hat mich gefragt, was ich beruflich machen würde und ich habe gesagt: ‘Ich bin eine Künslterin’. Da hat der Typ angefangen mich zu beschimpfen: ‚Für wen hälst du dich eigentlich? Glaubst du, du bist besser als andere oder was? Künstlerin!’ Ich habe versucht, ihm zu erklären, dass ich Kunst studiert habe und Zeichnen und Malen mein Beruf ist, aber…
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass vielen Menschen oft Diskriminierung aufgrund ihrer Geschlechtsidentität erfahren.
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