PAULINE WERNIG

7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Pauline Wernig.

Pauline Wernig wurde 1994 geboren und lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich habe schon in frühsten Kindheitsjahren sehr viel gemalt und gezeichnet. Schon im Kindergarten hatte ich ein ganz bestimmtes Ritual: Jeden Morgen, wenn ich dort angekommen bin, habe ich als erstes Stift und Papier geholt um zu zeichnen. Während dem Studium gab es eine Phase, in der ich dachte, dass ich nicht zeichnen kann. Das hat mich damals sehr demotiviert und eine ganze Zeit lang weg von der Illustration gebracht. Erst einige Jahre später, als ich angefangen hatte wieder mehr zu experimentieren, habe ich festgestellt, dass Illustration nicht bedeutet eine perfekt realistische Bleistiftzeichnung abliefern zu können. Als ich mich mehr darauf konzentriert habe, was ich intuitiv gerne zeichne, habe ich wieder den Spaß daran gefunden.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Eine Mischung aus Analog und Digital, die ein bisschen an Paper Cut erinnert. Ich arbeite gerne mit Texturen, die ich analog mit verschiedenen Drucktechniken erstelle. Diese übertrage ich dann in’s Digitale und bringe sie in Formen und Flächen unter. Dadurch bekommen die Illustrationen, obwohl sie hauptsächlich digital entstehen, einen analogen Touch. Mir ist wichtig, dass diese Strukturen der Illustration etwas unperfektes, eigenes und charmantes mitgeben.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Durch meine Diplomarbeit habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema Sammeln beschäftigt – wie und was die Menschen sammeln und was sie an den Dingen fasziniert. Ich finde die Leidenschaft, die viele Sammler*innen mitbringen sehr inspirierend. Außerdem geht es in meinen Illustrationen immer wieder um die Liebe zur Natur, alltägliche Situationen, Kultur und historische Themen.

Wie suchst du dir Inspiration?

Wenn ich in Städten unterwegs bin inspiriert mich unglaublich viel, z.B. Häuser in schönen Farbkombinationen, Antiquariate und Flohmärkte, Museen, Cafés und Concept Stores… Auch auf Instagram oder Pinterest lasse ich mich täglich inspirieren. Ideen für neue Projekte und Illustrationen kommen mir witzigerweise aber auch oft, wenn ich mich bei einer Tätigkeit langweile oder eine Arbeit machen muss, auf die ich keine Lust habe.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Sie können einen in Fantasiewelten versetzen, ganz bestimmte Emotionen erzeugen, mitfühlend sein und Menschen berühren, Ideen, Stimmungen und Geschichten perfekt visualisieren – ohne Einschränkungen.. Ich liebe an der Illustration, dass alles möglich ist, es gibt keine Grenzen. Ich glaube es gibt keinen Tag, an dem ich mich nicht mit Illustration umgebe oder mir Illustration in irgendeiner Form ansehe und bewundere.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Das Schönste ist, wenn ich Andere mit meiner Arbeit inspirieren und vielleicht auch etwas positives, motivierendes oder umarmendes mitgeben kann. Wenn ich ein solches Feedback bekomme, erinnert es mich daran, warum ich diesen Job mache und liebe. Außerdem bin ich immer ganz aus dem Häuschen, wenn ich von erfahrenen Illustrator*innen oder Designer*innen, die ich bewundere, positive Rückmeldung bekomme – das ist für mich das größte Kompliment.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass Illustration immer noch zu oft schlecht bezahlt wird, viele den Wert davon nicht zu schätzen wissen oder auf die Kreativbranche herabsehen.

Instagram: @paulinewernig
Page: @pauline-wernig


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