7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Ben Rennen.
Ben Rennen lebt und arbeitet in Hamburg.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Eigentlich hab ich schon immer gezeichnet. Das Warum ist leider etwas schwer zu beantworten. Ich denke weil ich unterbewusst erkannte, dass ich damit etwas erschaffen kann, was zuvor nur in meinem Kopf existierte. Es hat mir eine gewisse Eigenständigkeit verliehen, eine Identifikation und damit auch Selbstbewusstsein.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Eine Mischung aus Realismus & Comic trifft es, glaube ich, ganz gut.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Am liebsten zeichne ich Tiere, Pflanzen und Portraits – und Ritter! Aber in meinen Arbeiten ist es mir wichtig darauf zu achten, dass meine Darstellungen nicht irgendwelchen Genderklischees entsprechen oder sonst irgendwelche Vorurteile bedienen. Ich denke, dass wir eine gewisse Verantwortung tragen, wie wir die Welt darstellen und damit auch visuell beinflussen.
Wie suchst du dir Inspiration?
Oh, das kann während dem Tagträumen in einer U-Bahnfahrt passieren oder beim spazieren, durch Serien/Filme/Spiele/Comics/etc. oder während eines Brainstorming für andere Projekte. Es gibt so viele Möglichkeiten sich inspirieren zu lassen und – ehrlich gesagt – hab ich bisher nie so richtig darüber nachgedacht. :D
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Wir haben in diesen Medien eine fast unermeßliche Bandbreite an Darstellungsmöglichkeiten. Wir können die kompliziertesten Informationen und Emotionen auf eine verständliche Ebene herunterbrechen/übersetzen, nur durch etwas Farbe und/oder ein paar Strichen. Ich finde, dass ist schon ziemlich awesome.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Mein schlimmstes Erlebnis war wohl, als ich das klassische Lehrgeld bezahlen mußte. Die ganze Story wäre jetzt zu umfangreich, daher nur kurz zusammengefasst: Ich hatte ca. 2003 ein Logo für eine nicht ganz unbekannte Mittelalter-Band erstellt. Die Bezahlung war schlicht: Überall wo das Logo drauf ist, ein Musterexemplar zu bekommen (CD, DVD, etc.). Also, so gut wie umsonst (ich war sehr jung). Aber gleich nach dem ersten Album war ich schlicht nicht mehr existent und mußte erkennen, dass ich verarscht werde. Als ich ihnen dann die Nutzung dessen verboten hatte, wurden mir 50 € dafür angeboten (all-in) … hab dann am Ende nur 400 verlangt, weil mich der ganze Mist belastete und ich meine Ruhe wollte. Gelernt habe ich daraus – immer mit einem schriftlichen Vertrag.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass so vielen Menschen nicht bewußt ist, welche Schäden unsere patriarchale Gesellschaft bei jedem Geschlecht verursacht. Oh! Und das es kein anständiges Merch von der Netflix-She-Ra-Serie gibt! :/
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