JAN SOEKEN

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Jan Soeken.

Jan Soeken wurde 1980 in Bremen geboren und lebt und arbeitet in Hamburg.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich habe als Kleinkind angefangen und eigentlich nie so richtig aufgehört. Meine ersten Erfahrungen mit dem Zeichnen für andere Leute habe ich in der Schulzeit gemacht. Bei uns war es eine verbreitete Praxis, sich in den Hofpausen gegenseitig mit Beleidigungen der Eltern zu ärgern. Da ich recht dünn und schmächtig war, endete dieses Kräftemessen nicht selten im Schwitzkasten eines stärkeren Mitschülers. Ich bin also dazu übergegangen, während des Unterrichts beleidigende Comics zu zeichnen und sie heimlich bis zu meinen Kontrahenten durchreichen zu lassen. Die kleinen Geschichten waren sehr beliebt und alle haben sich gefreut, wenn wieder eine rumging. Einige haben es sich natürlich trotzdem nicht nehmen lassen, sich in der Pause mit einem anerkennenden Schmunzeln im Gesicht an mir zu rächen. Die blauen Flecken sind vergangen, geblieben ist die Erfahrung, mit Bildern und Worten Geschichten erzählen zu können.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Erzählerisch. Oft sequentiell. Meistens eher simpel. Immer ein bisschen anders, je nach Projekt.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Ich habe nicht das eine ganz große Herzensthema. Aber ich glaube, um mich wirklich länger mit einer Thematik zeichnerisch oder erzählerisch zu beschäftigen, muss ich schon eine gewisse Komik darin sehen.

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich gucke mir gerne an, was Leute so für Dinge machen, was ich so für Dinge mache. Alltagssituationen sind oft Inspirationsquelle, Dinge, die mir absurd erscheinen. Manchmal blätter ich durch mein Notiz- oder Skizzenheft und finde etwas, mit dem ich noch mehr machen möchte. Das kann eine Zeichnung sein, ein Satz, den ich mir mal aufgeschrieben habe oder ein ausgeschnittener Zeitungsartikel.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Comics können sehr vieles was andere Medien nicht können. Im Vergleich zum Geschriebenen gibt es zum Beispiel den Vorteil, dass auf der Bildebene Dinge ablaufen können, die man nicht explizit benennen muss. Und dadurch, dass es Bild und Text gibt, können beide Ebenen auf unterschiedliche Weise zusammenarbeiten. Auch wenn ich eine Tonspur manchmal schmerzlich vermisse: Im Vergleich zum Film haben Comics nicht nur das Nacheinander sondern auch das gleichzeitige Nebeneinander. Dadurch können schöne Gegenüberstellungen entstehen. Im Vergleich zur einzelnen Zeichnung mag ich beim Comic besonders das Sequentielle. Ich glaube Leute sind dann eher bereit, sich auf das Erzählerische einzulassen. Dadurch kann man, finde ich, stilistisch im Prinzip eigentlich alles behaupten. Wenn es zeichnerisch am Ende eine Welt ergibt, kommt niemand mehr an und sagt, dass es aber scheiß Zeichnungen sind. Das finde ich ist das Tollste am Comic.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

So wie bei Frage 1.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass die Polkappen schmelzen.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Ende dieses Jahres erscheint mein nächstes Buch im avant-verlag. Auf deren Webseite oder meinem Instagram-Account könnt ihr euch auf dem Laufenden halten.

Website: jansoeken.de
Instagram: @jan.soeken

Elefant mit Rollschuhen
Löwe kommt
Jumbo Bubblegum: Seite 3
Jumbo Bubblegum: Seite 5
Divingsuits are great: Löwe
Divingsuits are great: Taucher

Comments are closed.

Navigate