MAXIM SEEHAGEN

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Maxim Seehagen.

Maxim Seehagen wurde 1999 geboren und wohnt in Einbeck.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Als Kind habe ich amerikanische Comicstrips wie „Garfield“ und „Hägar, der Schreckliche“ verschlungen. Jede Buchhandlung und jeder Flohmarkt wurde von mir nach Sammelbänden durchkämmt. Für mich war das damals das Lustigste, was ich mir vorstellen konnte! Als ich 11 war, fuhren meine Eltern mit mir zur Leipziger Buchmesse, wo ich zufällig in eine Signierstunde von Joscha Sauer stolperte. Seine NICHTLUSTIG-Cartoons kannte ich aus dem Internet, hatte mir aber nie Gedanken darüber gemacht, dass dahinter auch jemand steht, der sich das alles ausdenkt und zeichnet. Ich glaube das war der Zeitpunkt, an dem ich dachte: „Das will ich auch machen!“ Ich fing an, Cartoons von Sauer und Ruthe abzumalen, kaufte mir Bücher übers Comiczeichnen, dachte mir eigene Figuren und Serien aus. Diesen allgegenwärtigen Drang, Menschen zum Lachen zu bringen, hatte ich schon immer. Und mit Cartoons habe ich das perfekte Medium für mich gefunden.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Aufs Wesentliche reduziert. Detaillierte Hintergründe oder Requisiten findet man in meinen Cartoons selten. Zum einen, weil das vom Gag ablenkt. Zum anderen, weil ich sehr faul bin. Ich versuche, viel mit komischen Gesichtsausdrücken zu arbeiten. In der Hinsicht ist Martin Perscheid ein Vorbild, der hat das perfektioniert! Meine Figuren mit ihren großen Glubschaugen sind vor allem geprägt von den Simpsons, Garfield und NICHTLUSTIG. Eben den Serien, mit denen ich aufgewachsen bin und die mich in meinem Humor stark beeinflusst haben. Ich war lange auf der Suche nach „meinem“ Stil und bin aktuell zum ersten Mal wirklich zufrieden mit dem, was ich zeichne.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Ein Großteil meiner Arbeit ist purer Quatsch. Ich möchte aber, dass den Leuten, die mir folgen klar ist, wo ich stehe. Darum verarbeite ich immer wieder Themen in meinen Cartoons, die mich persönlich beschäftigen. Eine klare öffentliche Positionierung gegen jede Form von Ausgrenzung und Diskriminierung halte ich gerade heute für extrem wichtig, weshalb ich Themen wie Rechtsextremismus oder Homophobie behandle.

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich lese viel Zeitung und versuche, im Alltag meine Umwelt möglichst aufmerksam wahrzunehmen. Wenn ich ein Cartoon-Thema gefunden habe, formuliere ich im Kopf an den Dialogen rum. Die besten Ideen kommen mir auf langen Spaziergängen, beim Duschen oder wenn ich Sport mache. Na gut. Das Letzte war gelogen.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Cartoons können schwere Themen auf leichte Art transportieren und sie an Menschen herantragen, die sich nie mit ihnen beschäftigt hätten.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Neulich hat mir jemand geschrieben, dass er gerade eine Trennung hinter sich hat und wegen eines Gags von mir das erste Mal seit Tagen wieder herzhaft lachen musste.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass ich so schlecht darin bin, Dinge zu Ende zu bri

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

leavenoonebehind2020.org

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