SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Aelfleda Clackson.
Aelfleda Clackson wurde 1996 auf den Orkney Inseln in Schottland geboren und lebt und arbeitet in Münster.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich habe mit 13 wie die meisten aufgehört zu zeichnen und habe es erst mit 18 in der Kunsttherapie wieder entdeckt. Ich fand die Vorstellung, Illustrator zu werden, immer sehr schön, wusste aber, dass ich dafür das Zeichnen lieben lernen musste, sonst wäre es unrealistisch. Ich habe dann angefangen so viel zu zeichnen wie möglich, obwohl es ein Kampf war und ich mit meinen Ergebnissen unzufrieden war. Erst 5 Jahre später habe ich tatsächliche Freude am Zeichnen gefunden und zeichne jetzt viel auch aus Spaß und nicht nur, weil ich es endlich können will. Ich bin sehr stolz darauf, wie weit ich mich entwickelt habe und bin gespannt, wie sich meine Arbeit in Zukunft sich verändern wird.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Bunt. Ich probiere sehr viel aus, arbeite gerne mit Collage, aber auch im Skizzenbuch und mit unterschiedlichen Drucktechniken und Acrylstiften. Ich spiele viel mit unterschiedlichen Materialien. Was meinen “Stil” wirklich definiert, kann ich selber nicht so wirklich erkennen.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Alltag, Filme, Reisen, Mensch sein. Ich erzähle gerne Geschichten. Eigentlich interessieren mich Menschen am meisten, was Menschen machen, was sie mögen und wie sie ihre Zeit verbringen.
Wie suchst du dir Inspiration?
Ich glaube, dass so lange wir viel erleben und sehen und unser Gedächtnis und Gehirn mit Wissen/ Bildern/ Ideen füttern, werden wir nie ohne Inspiration sein (außer man überarbeitet sich). Es ist wichtig, hochwertigen Input zu finden, und damit meine ich, dass man sich Zeit lässt, Dinge richtig anzuschauen Ideen und Konzepte richtig zu verstehen. Ich liebe es, ältere Filme zu schauen, ansonsten bin ich sehr von meinen Mitmenschen inspiriert. Ich gehe oft gemeinsam mit meinem Freund in ganz verschiedene Museen und Ausstellungen (im Schnitt einmal die Woche) und lerne so immer mehr über die Welt. Ich gehe auch gern in die Natur und betrachte meine Umgebung bewusst. Die Arbeiten anderer Künstler und Illustratoren, insbesondere aus anderen Ländern, inspirieren mich aber auch ihre Biografien.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Emotionen und Gedanken zeigen. Illustration kann auch komplexe Themen vereinfachen oder visuelle Analogien übermitteln. Mit Zeichnung kann man sehr bewusst wählen, was einem als Künstler und Mensch wichtig ist und was man dem Betrachter zeigen möchte.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Schönstes Erlebnis: Als ich der Oma von meinem Freund eine Zeichnung geschenkt habe und sie mir erzählt hat, wie schön sie die Zeichnung findet. Schlimmstes: ein Freund von mir hat mir mal gesagt das ich nicht zeichnen kann. Da ich seine Meinung sehr schätze, hat es mich sehr verletzt und verunsichert. Aber da ich weiß, dass Zeichnen können ein Prozess ist und mit viel Übung verbunden ist, weiß ich, dass ich mich immer verbessern kann.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass meine Oma immer noch der Meinung ist, dass Illustration nur was mit Kinderbüchern zu tun hat.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Anfang der Corona-Krise habe ich gemeinsam mit Insa Lügger das Online-Magazin,” no place but home” gegründet. Wir präsentieren Arbeiten und Beiträge die in dieser außergewöhnlichen Zeit entstanden sind und freuen uns immer über neue Beiträge. Die älteren Ausgaben vom Magazin bleiben immer online zum Herunterladen auf https://noplacebuthome.wordpress.com!
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