MAGALI FRANOV

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Magali Franov.

Magali Franov wurde 2000 geboren und lebt in der Nähe von Basel.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich kann mich gar nicht an eine Zeit in meinem Leben erinnern, in der ich nicht gezeichnet habe. Das geht wahrscheinlich den meisten hier so. Deshalb finde ich diese Frage ziemlich schwer zu beantworten. Ich hatte schon immer viel Fantasie, und das Zeichnen war ein Weg, diese auszuleben und anderen Menschen zu zeigen, was in mir vorging. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit im Kindergarten, als ich (ganz zum Leid meiner Kindergärtnerin) partout nicht aus der Bastelecke wegzubewegen war. Puppen? Langweilig. Playmobil? Langweilig. Ich will malen. 

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Ich glaube, dass ich immer noch auf der Suche nach einem ‘Stil’ bin, die wahrscheinlich auch nie zu Ende sein wird. Im Moment bin ich einfach noch zu fasziniert von so vielen verschiedenen Dingen und Motiven und Stilen und Techniken, dass ich noch nicht bereit bin, mich auf eines festzulegen. Momentan würde ich meinen Stil jedoch als illustrativ, bunt und fröhlich beschreiben.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Im Allgemeinen der Klimaschutz ist mir sehr wichtig. Ich versuche, so umweltfreundlich wie möglich zu leben und so auch andere Leute zu dieser Lebensweise zu inspirieren, ohne es ihnen aufzudrängen. Im speziellen ist mir das Fair Fashion Movement sehr wichtig, in der Kleiderproduktion herrschen heutzutage zahlreiche Missstände, die Umwelt leider unter chemischen Rückständen, die in die Natur gelangen, die ArbeiterInnen in den Kleiderfabriken werden ausgebeutet und die grossen Marken und Onlinehändler machen skrupellos Profit. Viele Leute sind sich gar nicht bewusst, welche schlimmen Auswirkungen unser Überkonsum auf Mensch und Umwelt hat. Deshalb: lieber weniger Kleider kaufen, dafür in gute Qualität/faire Herstellung investieren oder am besten sogar second-hand! :)

Wie suchst du dir Inspiration?

Eigentlich bin ich am meisten inspiriert, wenn ich die Inspiration nicht suchen muss, sondern sie von alleine zu mir kommt. Wenn ich draussen bin, notiere mir immer wieder Ideen oder kleine Szenen, die ich beobachte. Ob das nun ein cooles Outfit eines Mitschülers, eine spannende Komposition von Autos und Strassenschildern oder ein Gesprächsschnipsel, den ich im Tram aufgeschnappt habe, ist, spielt keine Rolle. Es muss nur etwas in mir auslösen. Falls dies aber gerade nicht der Fall ist und ich wirklich keine Ideen habe, hilft es mir, Bilder von meinen Lieblingskünstlern anzuschauen und mich von ihnen inspirieren zu lassen. Diese Methode klappt eigentlich immer!

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Durch Bilder kann ich Gefühle ausdrücken, die ich mit Worten nicht beschreiben kann. Ich kann meinen eigenen Eindruck der Welt vermitteln, wie sie sonst niemand war nimmt. Ich denke, so individuell jeder Mensch ist, so einzigartig sind auch unsere Zeichnungen.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Ich war vor einigen Jahren in Rom und fuhr in der Metro. Ich skizzierte einige der Menschen, die mir gegenübersassen. An einer Haltestelle erhob sich eine der Frauen, die ich gerade gezeichnet hatte, und verliess die Metro. Einige Sekunden später drehte ich mich um und erblickte hinter mir die Frau, sie stand auf den Bahnsteig und guckte mir durch das Fenster der Metro über die Schulter. Sie muss wohl bemerkt haben, dass ich sie gezeichnet habe und hatte ein riesiges Strahlen auf dem Gesicht, als sie meine Skizze sah. Mit den Händen gestikulierte sie immer wieder ein ‘Daumen Hoch’ Zeichen. Diese kurze Begegnung machte mich so glücklich und erinnert mich immer wieder daran, wie viel Freude ich den Leuten mit meiner Kunst bereiten kann. 

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass ich schon wieder keinen Podcast mehr zum hören habe. 

Instagram: @magalifranov

Straße
End
Firebending
Gitarre

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