ANNIKA / SONNENKERN

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Annika / Sonnenkern

Annika wurde 2000 geboren und lebt in Düren.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Tatsächlich habe ich mit dem Zeichnen angefangen, um meine beste Freundin zu beeindrucken, in die ich damals verknallt war. Ich wollte unbedingt ihre Aufmerksamkeit und Anerkennung, also habe ich meinem großen Vorbild (einer älteren Schülerin, die Manga gezeichnet hat) nachgeeifert. Mit meinen 12 Jahren und der kompletten Unfähigkeit zum Flirten hat das natürlich nicht geklappt, wodurch ich dann irgendwann meine Liebe gestehen musste. Aber es hat mein frühes Interesse fürs Zeichnen immens geprägt und danach hab ich einfach weitergemacht, weil es mir sehr viel Spaß und Freude bereitet hat Geschichten und Charakter zu, erschaffen. Und das zieht sich bis heute durch.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Bunt und ästhetisch. Ich wünsche mir sehr, dass mein Stil beruhigend und harmonisch wirkt. Gleichzeitig sollen meine Zeichnungen aber auch stimmungsvoll und dynamisch sein.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Ich greife häufig die Themen LGBT+ und Anxiety auf. Einfach weil es mich in meinem Leben extrem geprägt hat und immer noch tut. Außerdem LIEBE ich Hexen! Alles was mit Witches, Witchcraft, Magie, Kräutern, Pflanzen oder Edelsteinen zu tun hat, findet bei mir Platz.

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich lasse mich gerne von allen möglichen Serien, Filmen, Büchern, Anime, Manga, Cartoons und meinen eigenen Geschichten inspirieren. Mit den Jahren habe ich mir viele eigene Universen aufgebaut, in denen ich täglich schwelge. Dafür muss ich nur die Augen schließen und bin in meiner ganz eigenen Welt. Wenn ich mal nicht so viele Ideen habe, gucke ich auch gerne nach Farbpaletten auf Pinterest und lasse mich beim Zeichnen von der Stimmung der Farben lenken. Außerdem brainstorme ich oft mit meinem besten Zeichen-Buddy @sternflamme. Wir sind ein super Team, und es fällt uns beiden einfach irre leicht zu arbeiten, wenn wir zusammen sind. Mein Partner ist auch eine riesen Inspirationsquelle, da wir beide gerne Comics machen wollen und uns gegenseitig mit Ideen zuschmeißen.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Ich denke, das ist schwer zu beantworten, weil jedes Medium irgendwie besonders ist und andere Gefühle stärker hervorbringen kann. Beim Lesen ist es zum Beispiel die Imaginationskraft. Aber was Comics, Cartoons und Illustrationen gemeinsam haben, ist – glaube ich – die Community. Die ganzen Artists, Writer und kreativen Köpfe, mit denen ich bisher arbeiten durfte und mit denen ich Kontakt hatte, haben alle so eine tolle und interessante Sicht auf die Welt. Jeder ist natürlich unterschiedlich und hat viel erlebt. Aber jeder, den ich bisher getroffen habe, war so unfassbar offen und passioniert und leidenschaftlich. Und das ist etwas, was ich nirgendwo sonst gefunden habe. Egal ob es Animes waren oder Bücher oder Serien, auf die man abfährt, egal in welches Fandom man kommt, egal wofür man Fanarts macht oder welche eigenen Projekte man verfolgt. Man kann andere damit begeistern. Man ist sofort auf derselben Wellenlänge und respektiert sich gegenseitig. Die Arbeit und Mühe des anderen unterstützt und hyped sich. Gibt sich neue Kraft und Ideen und feiert die Kunst und den wunderbaren Geist dahinter. Ich fühle mich bei den Leuten super wohl und gut aufgehoben.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Mein schönstes Erlebnis war und ist glaube ich immer noch jedes Mal, wenn jemand zu mir sagt, dass meine Augen anfangen zu leuchten, wenn ich über meine Ideen und Träume rede, und ich die andere Person damit anstecken kann. Jedes Mal wenn ich andere Zeichner treffe, ist es als wäre ich in einer Safe Bubble, wo es nichts anderes gibt außer unsere Comics und Charakter. Das kann man nicht beschreiben. Es ist einfach das beste Gefühl.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass viele Leute immer noch Vorurteile haben, wenn man im Manga- oder Comic-Stil zeichnet. Oder dass man sagt, man könne nicht vernünftig zeichnen, wenn man nicht vorher gelernt hat, fotorealistisch zu zeichnen. Meiner Meinung nach ist das Unsinn. Erstens sollte jeder so zeichnen, wie er möchte. Wenn man lernen will, gibt es viele Möglichkeiten – und überhaupt macht die Übung den Meister. Außerdem habe ich zum Beispiel mit sehr stilistischen Manga-Figuren angefangen, wie etwa Naruto, und mich erst viel später während meiner Ausbildung an den Naturalismus herangewagt. Es kann helfen. Besonders für das Anatomieverständnis. Aber es ist keinesfalls ein Muss!

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

In Zukunft warten definitiv noch einige Comic- und Hörbuch-Projekte. Wer Podcasts mag, kann ab 2020 gerne die Augen auf meinem Instagram-Kanal offen halten, da werden Infos kommen, wo man die sich anhören kann. Ansonsten schreibe ich neben dem Zeichnen auch gerne mal. Zurzeit zwar sehr unregelmäßig, aber wer Fanfictions und Fantasy oder Jugendgeschichten mag, kann gerne mal auf meinem Wattpad-Account vorbeischauen. Dort bin ich unter dem Namen PandasGegenEntchen seit 2014 zu finden. (Auch wenn mir die Plattform leider mittlerweile nicht mehr so sehr gefällt.)

Instagram: sonnenkern
Wattpad: PandasGegenEntchen
Ko-fi: sonnenkern

Illustrationen von Sonnenkern
Illustrationen von Sonnenkern
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