SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Tom Breitenfeldt
Tom Breitenfeldt wurde 1958 geboren und lebt in Dangast.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Schon im Vor- und Grundschulalter habe ich alles zeichnerisch verarbeitet, was ich gesehen habe, von Comics über Vorabendzeichentrickserien bis hin zum Dschungelbuch, aber auch das ganze restliche TV-Zeugs, ebenso selbst Erlebtes.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Im Skizzenbuch wild, krakelig, unkontrolliert und experimentell, in der Ausführung dann eher die klare Linie. Mein Lieblingsformat ist der klassische Zeitungsstrip mit vielleicht 4 – 6 panels. In diesem Format fühle ich mich stilistisch sicher.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Es gibt keine Themen, an denen ich mich abarbeite. Ich mag es, wenn sich auf dem leeren Blatt Papier etwas ergibt, das mich selbst überrascht.
Wie suchst du dir Inspiration?
Durch Krakeln, Kritzeln, Witzeln, Probieren, Kalauern, Assoziieren und Augen offen halten. Grafische Ursuppe erzeugen und dann schauen, ob irgendetwas ein Eigenleben entwickelt.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Möglicherweise am ehesten komplexe Inhalte komprimieren und auf den Punkt bringen.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Mein schlimmstes Erlebnis: Ich hatte 1990 schon die Option für eine halbe Seite im Stern für einen Comicstrip auf der Kinderseite. Die Hauptfigur dieses Strips war ein Kamel, der Comic spielte hauptsächlich in der Wüste. Alles schien so gut wie sicher; als dann allerdings der Irak Kuwait annektierte, hatte sich das Wüstenthema auf der Kinderseite schlagartig erledigt. Keine halbe Seite Stern – ich war fix und fertig. Mein schönstes Erlebnis? Schwer zu sagen. Kein einzelnes Erlebnis. Am ehesten wohl der Kontakt zu anderen Zeichnern und Zeichnerinnen, insbesondere zu den Komplizen des Grafischen Trainingslagers am Nordkolleg Rendsburg, mitbegründet durch den großartigen F.W. Bernstein vor 30 Jahren.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass sich Dummheit, Lüge und Unverschämtheit wieder aus ihren Löchern trauen.
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