SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Tim Eckhorst.
Tim Eckhorst wurde 1985 geboren und lebt in Blumenthal bei Kiel.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Weil man dabei seine Ruhe haben kann. Das fand ich schon als Kind gut.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Auftragsorientiert. Wenn ich ganz frei arbeite, tendiere ich in die Richtung typischer amerikanischer Comics, mit einem Retro-Einschlag. Wenn ich beauftragt werde, passe ich meinen Stil dem Auftrag an.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Das variiert, aber generell ist es mir wichtig mit meinen Comics eine Aussage zu treffen, die nicht zu abstrakt ist. Da kann’s um Umweltschutz, Politik oder auch leichtere Themen gehen. Um motiviert an Geschichte zu arbeiten, muss ich aber immer Aspekte finden, die mich richtig packen.
Wie suchst du dir Inspiration?
Da muss ich gar nicht so richtig suchen. Eher muss ich für die Recherche suchen, wenn’s um ein bestimmtes Thema geht, das ich behandeln möchte. Daraus ergibt sich dann meistens relativ schnell eine Idee im Kopf, wie es aussehen müsste. Und über die Jahre hat man ja so viele verschiedene Comics und Illustrationen gesehen, dass immer irgendwas hängen bleibt, was man gerne mal ausprobieren möchte. Die bittere Wahrheit ist aber auch, dass man mittlerweile manchmal mehr von Instagram als von Büchern inspiriert wird. An der Stelle allerdings meistens nur optisch und weniger erzählerisch.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Sie können in der Kombination von Text und Bild viele Dinge viel schneller und viel verständlicher auf den Punkt bringen als es andere Medien können. Gegenüber dem Zeichentrickfilm hat der Comic z. B. den Vorteil, dass man als einzelne Person alles selbst machen kann und kein große Team und viel Geld benötigt, um seine Geschichte zu realisieren. Nur sehr viel Zeit.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Puh, schöne Ereignisse gibt es zum Glück viele. Zum Beispiel mein Studium an der Muthesius Kunsthochschule, meine erste Veröffentlichung, meine Arbeit für diverse Bands und Festivals und natürlich die Herausgabe unseres Comic-Magazins Pure Fruit! Das absolut schlimmste Erlebnis gibt es glaube ich nicht. Frustrierend ist es aber immer, wenn man viel Zeit in Zeichnungen investiert hat und die am Ende vom Kunden noch mal vollkommen über den Haufen geworfen werden. Gar nicht mag ich auch solche Aussagen wie »das ist doch auch Werbung für dich, vielleicht kannst du uns ja mit dem Preis entgegen kommen« oder »ich weiß auch nicht, was ich brauche, ich muss das sehen und dann weiß ich, ob es das ist.« Man wird da mangels konzentrierter Kommunikation schnell zum Spielball.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass immer zu wenig Geld auf meinem Konto ist.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Pure Fruit! Zwei Mal jährlich veröffentlichen wir als Zeichner-Kollektiv Pure Fruit das gleichnamige Magazin. Und zwar kostenlos und in einer Auflage von 10.000 Stk.
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