SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Sascha Riehl
Sascha Riehl lebt und arbeitet in Aukrug bei Neumünster.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich zeichne bereits seit frühen Kindheitstagen. Ich war damals sehr von Dinos fasziniert und habe immerzu probiert, diese auch selbst zu Papier zu bringen. Noch heute begleitet mich eine Dino-Comicfigur aus frühen Tagen, die ich immer wieder mal aufgreife. Auch war meine Urgroßmutter Malerin und hat mich immerzu für künstlerische Themen begeistert. Heute kann sie das leider nicht mehr. Sie wäre aber sicherlich begeistert, wenn sie wüsste, dass ihre Saat aufgegangen ist und ihr Urenkel heute als freiberuflicher Illustrator unterwegs ist 😉
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Westlich-Östlicher Comicstil. Einerseits ist mein Stil als Comiczeichner in weiten Teilen sichtlich von Manga & Co. geprägt, andererseits kann er seine westlichen Wurzeln nicht verleugnen. Daraus entstanden ist ein Comicstil, in dem zwei Herzen schlagen.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Weibliche Schönheit in Verbindung mit etwas makabrem, kritischem oder Fantasy-Einschlägen; auch Themen wie Umweltschutz oder Digitalisierung greife ich für meine Illustrationen sehr gerne auf
Wie suchst du dir Inspiration?
In der Regel bin ich weniger aktiv auf der Suche nach Inspiration als dass sie von ganz alleine anklopft. Inspiration kann sich in Musik, Spielen, Gesprächen, alltäglichen Situationen oder auch einfach im (Tag-)Träumen finden, während der Kopf gefühlt in die Ferne schweift, dann aber mit einer Idee für das nächste Motiv zurückkehrt
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Illustrationen laden dazu ein, länger zu bleiben und das Motiv auf sich wirken zu lassen. Sie vermitteln Botschaften auf eine andere Weise als Bewegtbilder oder Klänge es tun. Mehr wie Fotos, sie genießen hier allerdings Freiheiten auf eine andere Weise. Vor allem dabei, um fantasievolle oder abstrakte Themen darzustellen, genießen Illustrationen einen Heimvorteil.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Ich hatte meinen langjährigen Job als Mediengestalter in einer Agentur
hingeworfen, um auf eigenen Beinen zu stehen und mein Leben als
freiberuflicher Illustrator zu bestreiten. Das schönste Erlebnis war der Moment, als mir klar wurde, dass es funktioniert und ich von meinem Herzblut leben kann. Das schlimmste Erlebnis war in der Jugend, wo mir Mitschüler einen
selbstgezeichneten Comic aus der Hand rissen, ihn anzündeten und meinem Freund unter die Nase hielten, um ihn zu ärgern. In diesen Momenten zweifelt man manchmal etwas an der Menschheit, ich konnte den Comic zum Glück noch retten und er befindet sich heute zwischen meinen Memoiren.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass wir alle so viel Quatsch machen, statt uns auf das zu konzentrieren, was uns weiter bringt.
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