SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Sarah Roloff
Sarah Roloff wurde in Schleswig-Holstein geboren und lebt und arbeitet in Hamburg.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich habe während einer Trennung angefangen zu zeichnen – um mich abzulenken und um kleine Geschichten festzuhalten, die ich nun abends niemandem mehr erzählen konnte. Weitergemacht mit dem Zeichnen habe ich, weil sich plötzlich ein riesiges Universum auftat an Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen und Welten zu erschaffen. Und weil mir beides sehr viel Spaß gemacht hat. Und dann habe ich einfach nie wieder aufgehört, sondern es zu meinem Beruf gemacht.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Lebensbejahend und liebevoll.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Ich finde, dass es wahnsinnig viele gesellschaftliche und wissenschaftliche Themen gibt, die wirklich spannend und relevant sind, die aber erstmal sehr trocken daherkommen und deswegen kein Publikum finden. Deswegen habe ich mich als Studio Ranokel darauf spezialisiert, Kunden zu helfen, solche Themen charmant und spielerisch zu verpacken.
Wie suchst du dir Inspiration?
Normalerweise entsteht die Inspiration ganz von selbst, indem ich mich in Themen vertiefe, die ich selber interessant finde. Wenn es bei einem Projekt aber doch einmal hakt und ich an irgendeiner Stelle nicht weiterkomme, hilft Kaffeetrinken, Weiterrecherchieren (bis mir etwas über den Weg läuft, das mein Interesse weckt), Kaffeetrinken… sagte ich schon Kaffeetrinken?
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Illustration kann Unsichtbares sichtbar machen – Emotionen, Abstraktes, Vergangenes, Zukünftiges, Ausgedachtes.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Mir ist schon klar, dass es gemessen an den Problemen der Welt eher unerheblich ist… aber ich kann überdimensional schlechte Laune bekommen, wenn eine Zeichnung partout nicht gelingen möchte. Sehr gute Laune bekomme ich, wenn Menschen von meiner Arbeit begeistert sind und darüber anfangen, sich mit den Themen dahinter zu beschäftigen. Und die Welt ist perfekt, wenn ich mit meiner kleinen Stieftochter zusammen zeichne und sie ganz beglückt ist, weil ihr eine Zeichnung gelungen ist. Mehr braucht es nicht.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, wie Menschen miteinander umgehen.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Ich möchte gerne Werbung für mein gesamtes Studio Ranokel machen. ;-) Ich denke, dass viele Museen, Kultureinrichtungen, Sozialeinrichtungen oder Unternehmen sich fragen, wie sie mehr Menschen erreichen und begeistern können, aber gar nicht auf die Idee kommen, dass ausgerechnet Illustration und Storytelling ihnen dabei helfen könnten. Deswegen bin ich dankbar für jede*n, der mich in solchen Situationen weiterempfiehlt oder andere auf meine Arbeiten aufmerksam macht!
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