SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Patrycja Frey.
Patrycja Frey wurde 1986 geboren und lebt und arbeitet in Berlin.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Viele meiner Gedankengänge spielen sich in Bildern ab und ich habe oft das Gefühl, dass ich die Welt wie ich sie sehe, mit meinen Illustrationen verständlicher machen kann. So habe ich durch das Zeichnen einen Weg gefunden, womit ich das auszudrücken und auf den Punkt bringen kann, was Wörter für mich nicht ganz so gut schaffen.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Ich experimentiere mit Markern und Tinte und bearbeite meine Skizzen oft digital. Ich habe meinen eigenen minimalistisch Stil und verbinde gerne expressive und surreale Elemente miteinander. Meine Motive sind oft schwarz weiß und basieren auf wenige Linien und Formen.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Es beschäftigen mich oft gesellschaftliche Probleme, zum Beispiel die unbefriedigende Situation der Frau, sowie der rücksichtslose Umgang mit der Natur. Deshalb stelle ich oft Frauen dar, die unterdrückte und unausgesprochene Gefühle ausleben und Träume wahr werden lassen. Ich mag es aber auch die Magie des Alltags einzufangen und den Betrachter einzuladen über sich selbst und die Welt nachzudenken.
Wie suchst du dir Inspiration?
Ich Tagträume gerne und stelle mir Situationen vor, die mir erlauben mich aus unserer Realität rauszunehmen. Das beobachten von Menschen, meine eigenen Träume und diverse Begegnungen sind ein wichtiger Bestandteil meiner Ideen. Hinzu reflektiere ich viel über mich und meine Umgebung. Dadurch habe einen guten Zugang zu meinen Gefühlen, die ich regelmäßig aufschreibe und oftmals in eine Illustration verpacke. Gedichte und Zitate sind auch immer eine gute Inspirationsquelle.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Sie können Gedanken, Wünsche und Gefühle wunderbar kommunizieren und man darf als Zeichner/Illustrator seiner Phantasie freien Lauf lassen!
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Mein schönstes Erlebnis war eine Frau, die Tränen in den Augen hatte, als sie eines meiner Bilder sah. Das hat mich sehr gerührt! Das schlimmste Erlebnis war eine 3D-Figur zu modellieren, die ich gezeichnet hatte. Das war für eine Ausstellung und die Figur wurde nur 2 Stunden vor der Eröffnung in die Galerie gebracht. Der Prozess war unfassbar nervenaufreibend! Aber ja, als Zeichner muss man sich solch einer Herausforderung nur selten stellen :)
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass Kunst bewertet wird. Es raubt (Kindern) den Mut und die Freiheit sich über dieses Medium auszudrücken.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Comments are closed.