SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Melanie Gürtler.
Melanie Gürtler wurde 1988 in Augsburg geboren und lebt in der Oberlausitz.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich habe einfach nicht aufgehört zu zeichnen. So einfach könnte die Antwort lauten – lautet sie allerdings nicht, weil das Leben nicht immer so geradlinig verläuft. Zum Glück, sonst wäre es nur halb so spannend. Ich habe damals bis nach dem Kunst-Abi eigentlich Kommunikationsdesign studieren wollen. Bin dann aber an der Milchstraße links abgebogen und habe Recht- und Wirtschaft studiert. Mein beruflicher Weg blieb dann bis in die Elternzeit hinein in der Wirtschaft verwurzelt. Ich hörte dann auf mein Herz und nahm nach 10 Jahren wieder den Stift in die Hand. Eins führte zum Anderen und ich machte mich 2018 als Illustratorin selbstständig. Zur Zeit sind in meinem Dienstleistungsportfolio folgende Richtungen vertreten: Live-Portrait-Zeichnen, Graphic Recording/Sketchnotes und Illustration für (Kinder-)Buch und Editorial.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Meinen Stil würde ich als fröhlich, geborgen, oft niedlich und immer mit einem gewissen Augenzwinkern beschreiben. Von der Farbigkeit eher bunt. Mich faszinieren Gesichter, Tiere und das Transportieren von Stimmungen.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Themen, die mir am Herzen liegen – Eigentlich geht es mir darum, ein gewisses Gefühl zu vermitteln, denn im Leben geht es immer um Gefühl. Menschen erinnern sich daran, was sie empfunden haben, wenn sie mit dir zusammen waren. Ich bin immer wieder dankbar und gerührt, wenn ich Menschen mit meinen Bildern ein Gefühl von Geborgenheit und Freude schenken kann.
Wie suchst du dir Inspiration?
Inspiration suche ich gar nicht bewusst. Ich gehe achtsam mit offenen Augen durch die Welt. Wenn allerdings mal gar nichts geht und ich ad hoc Input benötige, dann ist Pinterest meine Quelle der Wahl. Hier sammele ich zu diversen Themen kontinuierlich Bilder, die Anklang bei mir finden.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Illustrationen können tatsächlich Dinge, die andere Medien – wie beispielsweise die Fotografie – nicht können. Sie können eigentlich alles abbilden, ob es existiert oder nicht, immer und überall mit den einfachsten Mitteln. Gib mir einen Stock und nassen Sand und ich kann meiner Tochter eine ganze Welt zaubern…
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Mein schönstes Erlebnis als Zeichnerin: Wenn Kunden auf Hochzeiten meine Portraits so dankbar und liebevoll entgegennehmen und mir noch Tage später schreiben, wenn mein Auftrag längst beendet ist, was für eine klasse Erinnerung das ist und wie viel Freude die Gäste dabei hatten, mir bei der Entstehung über die Schulter zu schauen.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass der Mensch manchmal nicht weiter denkt, als bis zu seiner Nasenspitze.“ Ganz gleich, ob das Entscheidungen im kleinen Rahmen sind oder Erfindungen mit weitreichenden Folgen. Mir ist es auch nicht egal, dass der Mensch oft Raubbau an seiner Heimat – dem Planten Erde – betreibt. Daher versuche ich Kindern und meinem Kind, die Schönheit der Natur und die Schönheit der kleinen Dinge näher zu bringen. Wie wundervoll zum Beispiel so ein Schneckenhaus ist und wie faszinierend, dass aus einem Samenkorn eine so große Pflanze wächst, die selber wieder Samen trägt, ganz im Sinne der Fülle.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Wenn ich schon ein bisschen Werbung machen darf, dann gerne für mein aktuelles Projekt: Ich arbeite derzeit an einem Activity-Mal-und-Bastelbuch für Kinder ab 4 Jahren „Mia und Anton“ – schau also gerne hier vorbei.
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