SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Marthe Viehmann.
Marthe Viehmann wurde 1991 geboren und lebt und arbeitet in Mersch (Luxemburg) und Kassel.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Schwer zu sagen… Meine Mutter meinte einmal, ich war immer am Malen – egal wann und egal wo. In der Grundschule entwickelte ich dann etwas mehr Ehrgeiz: Wer gut Pokemon zeichnen konnte war beliebt, also trainierte ich nicht nur auf dem Gameboy, sondern auch auf dem Papier.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Klassischer Comic: Klar und dominiert von der Linie, dann beinahe zart, aber mit dicken, fetten Schwarzflächen und blockigen Farben.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Die Frauen in meinen Geschichten sind oft auf der Suche nach etwas. Sie streunen durch ihre Welt ohne richtig zu wissen, dass es eigentlich die Freiheit ist, die ihnen fehlt. Ich denke, das findet sich auch in vielen Illustrationen von mir wieder. Also das – und Hunde.
Wie suchst du dir Inspiration?
Es ist oft so ein Gefühl, das mich interessiert oder einfach ein Erlebnis. Auch gerne kleine Beobachtungen – Dinge, die um mich herum geschehen. Die kleine Streunerin in mir ist einfach leicht zu begeistern und sehr neugierig. Das kann inspirierend sein… oder auch ablenkend.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Es ist die Ruhe im Medium die mich beim Lesen oder Betrachten immer wieder fasziniert: Die Geschichte / das Bild kann inhaltlich noch so aufregend sein, man kann sich in der Betrachtung verlieren und darin eine Ruhe erfahren, die in anderen Medien so nicht reproduzierbar ist.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Ich wurde vor Allem ganz am Anfang meiner Selbstständigkeit regelmäßig ungefragt von Leuten belehrt, die überhaupt nicht verstanden haben, was ich eigentlich arbeite. Das war ziemlich schlimm. Neulich habe ich aber festgestellt, dass zumindest mein Vater endlich verstanden hat, was ich eigentlich arbeite. Das war ziemlich schön.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass ich noch nicht weiß, wo ich im Januar wohnen werde.
Für dieses Projekt möchte ich gern Werbung machen:
Wer sich für queer-feministische Zines interessiert, sollte mal auf dem Instagram der Munich Zine Library von Julia Koschler vorbeischauen. Macht Spaß zu stöbern. :)
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