SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Leopold Maurer.
Leopold Maurer wurde 1969 geboren und lebt in Wien und Niederösterreich.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
So richtig zu zeichnen habe ich in der Pubertät begonnen. Es war das Einzige, in dem ich einigermaßen Talent hatte.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Steif und Krakelig.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Da gibt es keine bestimmten Themen, aber wenn ich darüber nachdenke, finde ich ich einen gemeinsamen Nenner in meinen Arbeiten: Grenzen. Grenzen ziehen, Grenzen überwinden, Grenzstreitigkeiten und die Auflösung von Grenzen.
Wie suchst du dir Inspiration?
Inspirieren tut mich alles mögliche: Bücher, Musik, Filme, Serien, Radio, alltägliche Beobachtungen, politisches Tagesgeschehen, Museumsbesuche, Reisen usw. Die Schwierigkeit besteht für mich allerdings nicht darin, Inspiration zu finden, sondern vielmehr darin, aus mehreren halbgaren Ideen eine einzige herauszupicken und dran zu bleiben, bis ein fertiges Comic oder ein fertiger Animationsfilm daraus wird.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Ein guter Cartoon und eine gute Illustration schaffen es, dem Betrachter schnell einen komplexen Inhalt zu vermitteln und ihm im Falle des Cartoons auch noch zum Lachen zu bringen. Ein gutes Comic reizt das Visuelle aus und schafft dadurch eine eigenständige Mixtur aus Bild und Schrift. Der Text kann die Zeichnung konterkarieren oder umgekehrt, und das Sequentielle des Comics kann im besten Fall einen unwiderstehlichen eigenartigen Sog im Hirn und Auge des Betrachters auslösen, der sich von ähnlichem in Film und Literatur unterscheidet – wie er sich unterscheidet, kann ich nicht genau sagen, aber es ist definitiv ein anderes Erlebnis, auf dem Sofa zu sitzen und ein gutes Comic zu lesen, als ein gutes Buch zu lesen oder einen guten Film zu sehen.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Das schönste war wohl die erste Rezension über mein erstes Comicbuch zu lesen – jemand opfert Lebenszeit und schreibt über ein Comic von mir, und auch noch positiv! Das Schlimmste war dann Jahre später die erste negative Rezension – das fühlt sich an wie ein Kinnhaken.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass immer zu wenig Geld auf meinem Konto ist.
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