7AUF1STRICH – gelegentlich stelle ich auch Menschen aus der Comic-Szene vor. Diesmal: Lars von Törne.
Lars von Törne, Jahrgang 1969, ist seit dem Jahr 2000 Redakteur des Berliner Tagesspiegels. Er verantwortet die Comic-Berichterstattung, die er als eigenes Ressort dort maßgeblich etabliert hat.
Warum hast du angefangen, über Comics zu schreiben?
Weil ich fand, dass in den deutschen Medien inklusive meiner eigenen Zeitung damals zu wenig über die Kunstform berichtet wurde.
Die größten Hürden beim Schreiben über Comics sind…
Zeitmangel und manchmal leider auch das beschränkte Vokabular zum Beschreiben der Besonderheiten der Kunstform.
Welche Entwicklungen in der Comicszene findest du aktuell spannend?
Zunehmende (und lange überfällige) Gleichstellung der Kunstform mit anderen Künsten bezüglich Förderprogrammen, Stipendien etc.
Welche drei neuen Talente würdest du empfehlen?
Josephine Mark (Artikel), Jennifer Daniel (Artikel), Bernadette Schweihoff (Artikel)
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Das Unsichtbare sichtbar machen.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Comic-Redakteur*in?
Besonders schön finde ich die Möglichkeit, als Comic-Journalist hin und wieder Künstler:innen persönlich zu Interviews treffen zu können, deren Arbeiten ich bewundere. Das schlimmste Erlebnis: Vergangene Woche einen Nachruf auf Stefan Neuhaus schreiben zu müssen, der nicht nur ein Vorkämpfer für die Anerkennung des Comics in Deutschland war, sondern für mich über die Jahre auch zum Freund geworden ist
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass Comics in Deutschland nach wie vor nicht den Stellenwert im kulturellen Leben und in der Gesellschaft haben, der ihnen m.E. zusteht.
Porträt-Illustration: Tom Gauld
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