7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Kerstin Brasseler.
Kerstin Brasseler aka whokerstwurde 1997 am Niederrhein geboren undlebt und arbeitet in Bielefeld.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich habe als Kind schon immer gemalt und hatte Spaß daran. Vor kurzem habe ich in der Sammlung meiner Eltern auch kleine Bildergeschichten von mir wiederentdeckt, die ich dann wie kleine Bücher aneinander getackert habe. Als ich schreiben lernte, habe ich mich glaube ich erst mal eher darüber ausgedrückt und Geschichten erzählt. Ich habe aber immer weiter ‚gekritzelt‘ und in der Jugend dann die Lust am Zeichnen wiedergefunden.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Uh, schwierig. Mein Stil ist auf jeden Fall in einem ewigen Prozess. Ich sehe ihn zurzeit als eher comichaft und warm? Ich weiß nicht, ob das Sinn ergibt. Ich arbeite aber allgemein gerne mit knalligen Farben und in letzter Zeit versuche ich, mit Print und Papiertexturen zu experimentieren, um den Illustrationen einen Hauch von Retro zu verleihen.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Ich versuche mit Humor und Witz meine Sicht auf die Welt darzustellen und auch oder besonders den unspektakulären oder banalen Elementen des Lebens ein bisschen Magie einzuhauchen. Ich beschäftige mich durch meine Masterarbeit gerade besonders mit dem Thema Erwachsenwerden und die damit einhergehende Verwirrung und Identitätskrise.
Wie suchst du dir Inspiration?
Ich schaue mir vor allem online die Arbeiten von anderen Illustrator*innen an. Ich habe eine Menge Moodboards und Ordner mit Illustrationen, die mich inspirieren, aber auch ein Bücherregal voller Comics und Graphic Novels. Ansonsten inspirieren mich Beobachtungen des Alltags, sei es bei einem Spaziergang in Stadt und Natur oder auch der Blick aus dem Fenster.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Ich finde, eine Stärke von Comics, Cartoons und Illustrationen ist, dass sie ermöglichen, gleichzeitig Autor*in, Zeichner*in und, wenn man will, auch Verleger*in zu sein. Man hat also sehr viel Kontrolle in der Produktion seiner Werke und dem Ausdruck seiner eigenen Stimme.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Mein schönstes Erlebnis oder eher schönste Erlebnisse sind, wenn jemand mir einfach so positives Feedback zu meinen Arbeiten gibt.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass viele Menschen immer noch meinen, es wäre in Ordnung, verurteilende und verletzende Witze über Personen oder Gruppen zu machen, die nicht deren Vorstellung von Norm entsprechen und dann zurückrudern oder sich herausreden wollen, wenn man die Problematik anspricht.
Comments are closed.