SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Katharina Rival.
Katharina Rival wurde 1981 in Saarbrücken geboren und lebt heute in einem kleinen blauen Haus im wilden Wald vor den Toren Hamburgs.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ganz schlicht, weil ich ein Kind war. Ich habe einfach nie wirklich damit aufgehört. Von da an hat es mich oft über lange Strecken intensiv begleitet, in anderen wiederum diente es nur der gelegentlichen Rettung in Sachen Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke, während ich mich anderen Dingen widmete. Doch das Zeichnen kam immer wieder zurück – oder ich zu ihm. Wer weiß das schon so genau.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Oh, die Beantwortung dieser Frage überlasse ich gerne anderen. Vielleicht ist da ein gewisses rotes Band zu erkennen, das sich durch meine Arbeit zieht, während ich immer Neues erforsche, erprobe, teste, anwende – aber einen Namen habe ihm noch nicht verpasst. Würde ich mich auf etwas festlegen, so wäre ja der halbe Spaß vorbei.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Seit einigen Jahren nun teile ich meine persönlichen Musikplaylists, die mich jeden Monat begleiten und illustriere diese. Daraus entstanden, beschäftige ich mich momentan intensiv mit der Erarbeitung neuer Möglichkeiten zur sinnvollen Anwendung von Illustration und dezenter Animation in Online-Medien (Scrollytelling), die durch vertraute Scroll-Bewegungen einen leichten Bildfluss erzeugen und so sowohl die Bild-Funktion, als auch die emotionale Bindung zum Text verstärken und zum Weiterlesen motivieren.
Wie suchst du dir Inspiration?
Meine Inspiration finde ich fast ausschließlich in der Musik und Natur. Der Wechsel zwischen dröhnendem Bass und der lebendigen Stille des Lebens im Wald, umgeben von einer sanften Rauheit, fernab von menschengemachtem Treiben, ist es, was mich antreibt.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Der Zugang zu Bildern ist unmittelbar und erhöht die Erfassbarkeit von Informationen und Emotionen, wobei selbst komplexe Erkenntnisse und optisch nicht einsehbare Zusammenhänge sichtbar gemacht werden können. Außerdem bringen sie dem Betrachter eine direkte sinnliche Erfahrung, die dennoch Raum für die Interpretation des Betrachters lässt.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Das schönste als Zeichnerin ist, wenn sich die Illustration und irgendein versteckter Teil von mir verbünden und eine Art Eigendynamik entwickeln, die das Bild in völlig neue Richtungen bringt, die so bewusst nicht geplant waren. Es ist, als würde man in einem Sessel sitzen und einen Film sehen, nur das man selbst auch eine Rolle darin spielt. Dieser Teil ist ein wahres Fest zu beobachten… auch wenn das „Aufräumen“ hinterher, um für die Weiterarbeit wieder Struktur in die Datei zu bekommen, oftmals einigermaßen zeitaufwändig ist und dem ein oder anderen Artdirector, der mal eben in die Datei sehen will, schon einen erhobenen Finger entlockt hat. Aber das ist es wert.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, wenn ich Tuschewasser mit Kaffee vertausche.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Comments are closed.