KATHARINA NETOLITZKY

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Katharina Netolitzky.

Katharina Netolitzky wurde 1988 in München geboren und lebt in Augsburg.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Meine Eltern haben mich immer motiviert, mich kreativ auszudrücken. Kunst war bei uns ein wichtiges Thema. Dementsprechend kann ich mich nicht an eine Zeit erinnern, in der ich nicht gezeichnet habe. Ich habe schon sehr früh angefangen, meine Lieblingsfiguren aus Comics und Zeichentrickfilmen zu kopieren und meine eigenen Geschichten zu erzählen. Und ich habe immer allen stolz erzählt, dass ich „Künstlerin“ werden möchte, wenn ich groß bin. Da niemand Wiederspruch eingelegt hat, habe ich das dann einfach durchgezogen.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Lustiges, buntes Comiczeug mit Herz und Verstand :)

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Aktuell liegt mir besonders das Thema Nachhaltigkeit am Herzen. Darüberhinaus liebe ich es, zu tollen Geschichten die richtigen Bilder zu finden, egal ob als Designerin, Illustratorin oder Comiczeichnerin.

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich sage oft, dass meine beste Eigenschaft ist, dass ich mich für fast alles interessieren und begeistern kann. Wer offen für Neues ist, kann überall Inspiration finden. Wenn ich mit einem neuen Thema konfrontiert bin, dann versuche ich erst einmal, meinen Kopf mit so vielen Informationen und Bildern wie möglich zu füllen. Dann kommen die Bildeideen irgendwann ganz von alleine.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Sie können abstrakte Ideen und Emotionen in konkrete Bilder umwandeln und Alltägliches so darstellen, dass es herausragend wird. Und sie können Informationen, die für viele sonst nicht zugängig wären, in allgemein verständliche Sprache übersetzen. Es ist natürlich toll, wenn jemand fast schon fotorealistisch die Realität kopieren kann. Doch ich persönlich finde es viel faszinierender, wenn Menschen mit wenigen Zeichenstrichen komplexe Themen in ein einfaches Bild bannen können.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Generell macht mich alles glücklich, das mich mit anderen Zeichnerkolleg*innen zusammenbringt, seien es der „Fuck Yeah!“-Kalender der jedes Jahr von Schlogger organisiert wird, Ausstellungen wie die zum „Comic Culture Clash“ in Erlangen 2016 oder die Teilnahme an der Comicanthologie JAZAM!. Mein schönstes Erlebnis war definitiv der Abend, an dem ich für meinen Comic „Circus Irritans“ einen ICOM-Preis gewonnen habe. Ich wusste nämlich nicht, dass mein Verlag den Comic eingereicht hatte und bin aus allen Wolken gefallen, als mein Name ausgerufen wurde.
Schlimm war für mich, als ich bei einer Mappenbesprechung für’s Design Studium gesagt bekommen habe, dass ich mit meiner „Manga-Mappe“ keine Chance auf einen Studienplatz haben werde. Da hätte ich fast alles hingeworfen. Am Ende hat es dann doch geklappt, doch habe ich deswegen tatsächlich aufgehört, im Mangastil zu zeichnen. Auch wenn ich meinen jetzigen Stil sehr mag, trauere ich dem alten Stil heute noch hinterher.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass oft auf Menschen, die das Zeichnen zu ihrer Berufung gemacht haben, herabgeblickt wird. Meiner Erfahrung nach sind die meisten Illustrator*innen, Comiczeichner*innen, Cartoonist*innen intelligente, empathische, innovative und disziplinierte Meister*innen ihres Fachs, die neben der Fähigkeit auf technisch höchstem Niveau schöne Bilder zu kreieren, auch einen bemerkenswerten Blick auf die Welt haben. Hinter jeder professionellen Zeichnung steckt lebenslanges Lernen, hunderte verworfene Ideen und eine einzigartige künstlerische Vision. Dementsprechend sollte diese Arbeit auch honoriert werden, sowohl was die Wertschätzung betrifft, als auch die konkrete Bezahlung.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Auf meinem Instagram-Account poste ich aktuell jeden Freitag neue Bilder zu meinem Herzensprojekt „Jeden Tag ein bisschen grüner“. Darin möchte ich die „das habe ich schon immer so gemacht“-Mentalität gewissen Themen gegenüber in Frage stellen und mit kleinen, feinen Tricks zeigen, wie man sein Leben nachhaltiger gestalten kann. Und meine abgeschlossenen Comics kann man alle auf www.kathi-neto-comics.jimdofree.com lesen.

Website: www.katharina-netolitzky.com
Instagram: @kathi.neto
Comics: www.kathi-neto-comics.jimdofree.com
Unterstützen: www.buymeacoffee.com/kathineto

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