KARLA-JEAN

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Karla-Jean.

Karla-Jean wurde 1994 in Köln geboren und lebt und arbeitet in Hamburg.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich kann mich nicht gut daran erinnern. Aber ich erinnere mich, wie riesig damals Stifte waren. Mich haben fiese Sachen besonders interessiert. Blöde Monster, kotzende Pokemon, Muskelfrauen, Unfälle, Diebe, Lavinen und Feuer. Ich habe gerne Dinge gezeichnet und dann beschriftet: Sonnenontagang, Schöltkröte, Wampil. In der Schule habe ich gezeichnet, um besser zuhören zu können. Später mochte ich es, fokussiert Nächte durchzuzeichnen. Mir hat die Ruhe dabei gefallen.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Witzig und ernst. Manchmal phantastisch, meistens alltäglich. Vielleicht auch skurril. Auch wenn sich mein Zeichenstil ändert versuche ich eine Leichtigkeit, Spontanität und Klarheit in der Zeichnung zu behalten.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Mich interessieren Erwartungen, Gegensätze und Widersprüche. Ich denke durch sie kann ich gut gesellschaftliche Normen/Werte und auch mich selbst hinterfragen. Hier finde ich außerdem häufig witzige Situationen. Außerdem trete ich gerne mit einem ruhigen Humor in der Zeichnung an erste Themen heran.

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich bin schnell inspiriert. Meistens, wenn ich nicht danach suche. Am besten kleben mir Geschichten von Freund*Innen im Gedächtnis. Eine praktische Inspiration ist die Arbeit selbst. Wenn sich beim zeichnen etwas entwickelt.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Schwierige Frage, mich interessieren besonders Kombinationen verschiedener Medien, und die neuen Möglichkeiten, die daraus entstehen.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Das schönste Erlebnis als Zeichnerin ist für mich der Moment der Idee. Ich liebe es Konzepte zu schreiben. Alles zu durchleuchten, so viele Umgangsmöglichkeiten wie möglich zu finden, und zu sammeln. Plötzlich mit selektivem Blick durch die Welt zu gehen und alles passt irgendwie in das Projekt. Meine kleine Cousine kam einmal zu mir und forderte mich auf, sie zu zeichnen. Als sie das fertige Bild sah, fing sie an zu weinen. Sie rannte schreiend weg: „So sehe ich nicht aus! Ich bin nicht so hässlich!“. Ähnliches mit meinem Cousin, der wollte Robben haben. Ich habe gezeichnet, er hat sie jedes Mal unzufrieden zerfetzt. Manchmal habe ich ähnliche Kund*Innen, denke ich gerade.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist vieles nicht egal, zum Beipiel die schlimmen Umgangsweise mit Nutztieren, sowie auch den Menschen, die in dem Bereich arbeiten. Mich interessieren die unsichtbaren Wege, die hinter unserem Handeln stehen. Der Müll landet im Mülleimer, aber was passiert dann? Also wirklich? Diese unsichtbaren Wege sind mir nicht egal.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Ich arbeite immer wieder mal an Telegram-Stickern. Zum Beispiel habe ich diese Sticker gemacht.

Website: www.karla-jean.de
Instagram: @karla_jean_illustration
Instagram (Foto): @karla__jean
Kollektiv: @pingpong_illustration
Tumble: karla-jean.tumblr.com

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