SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Hanna Gressnich.
Hanna Gressnich wurde 1989 geboren und lebt und arbeitet in Hermeskeil.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich glaube daran ist meine Oma schuld. Sie war Hobbymalerin – und Zeichnen und Malen war unsere Sonntagsbeschäftigung statt Kirchgang. Ich habe auch mit dem Zeichnen angefangen, weil ich mit selbstgemalten Sailormoon-Bildchen gut in der Schule angeben konnte, es hatte also auch einen sozialen Vorteil. Comics zeichne ich, weil ich so das Geschichten schreiben mit dem Zeichnen verbinden kann – mach ich einfach beides sehr gern.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Naiv, reduziert, schnell
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Ich kann mich da nicht so richtig festlegen. Fehlerhaften und widersprüchlichen Figuren Raum in meinen Geschichten zu geben, liegt mir auf jeden Fall immer am Herzen.
Wie suchst du dir Inspiration?
Rausgehen, Beobachten, Sammeln. Ich führe eine Art Comic-Tagebuch, da kommt erstmal alles rein, was mir so begegnet. Von absurden mitgehörten Gesprächen in der U-bahn bis zu Selbstbeobachtungen. Später such ich mir dann die Perlen aus.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Comics können gleichzeitig auf mehreren Bild- und Textebenen erzählen. Und damit total abgefahrene Welten im Kopf eröffnen.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Schönstes Ereignis: Als Annette vom Jaja-Verlag mir geschrieben hat, dass sie meinen Comic „Nichts ist doch schon etwas“ veröffentlichen will. Das war der erste Schritt nach draußen in die Comicwelt abseits meiner Hochschule (oder dem Bücherregal meiner Mama) und eine mega Ehre. Toll ists auch immer, wenn ich Reaktionen von Leser*innen mitbekomme, z.B. auf Festivals wie dem Comicsalon Erlangen. Das macht Mut! Schlimmstes Ereignis: Puh, da wurde ich gottseidank noch weitestgehend verschont. Bei einer Comic-Lesung hat mal die Technik versagt und ich musste dann unverrichteter Dinge wieder von der Bühne. Das war unangenehm für mich und blöd fürs Publikum.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass Kunst und Kultur und damit auch Comics als nicht systemrelevant angesehen werden. Wenn Museen schließen müssen, aber der schwedische Möbeldiscounter um die Ecke offen sein darf, dann verstehe ich das einfach nicht.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Für Büke Schwarz‘ Comic „Jein“! Eine tolle Graphic Novel, die Anfang des Jahres erschienen ist und in jedes gut sortierte Bücherregal gehört, finde ich!
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