SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Gevatter Frost.
Gevatter Frost wurde 1987 in Herdecke geboren und lebt in Dortmund.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Das Zeichnen als kleines Kind gehört mit zu den Erinnerungen, die am weitesten zurückliegen. Gezeichnet habe ich eigentlich ständig, einfach weil es mir Spaß gemacht hat. Trotzdem gab es aber immer wieder andere Hobbies, die ich ernster genommen habe. Wirklich regelmäßig wurde es erst im erwachsenen Alter. Im Kommunikationsdesign-Studium konnte ich das Zeichnen durch Zeichenkurse vertiefen, wobei ich das „klassische“ Zeichnen auch schnell wieder aufgegeben habe. Nebenbei habe ich verschiedenste Techniken ausprobiert und bin dann irgendwann beim digitalen Zeichnen gelandet. Ich habe 2-3 Freunde mit denen ich regelmäßig zusammen am Tisch sitze und zeichne – das ist für mich eine der schönsten Freizeitbeschäftigungen. Mittlerweile habe ich das Glück, mit Illustrationen einen Teil meines Lebensunterhaltes zu bestreiten. Die Ergebnisse landen nur selten auf meiner Instagram-Seite, weil sie stilistisch nicht zu den etwas schrägen Gevatter Frost-Illus passen.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Gerne verspielt, oft einfach, liebevoll schräg, manchmal wimmelig.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Ich zeichne oft intuitiv und ohne Konzept, so dass ich mich selbst mit dem Ergebnis überrasche. Ich mag es spontan aus einer Laune heraus loszukritzeln. Oft kommt beim Zeichnen dann eine Idee die ich entweder verwerfe oder weiter verfolge. Meistens stellen die Zeichnungen eine Momentaufnahme meiner Laune da, wobei man es ihnen nicht unbedingt ansehen kann. Es kommt immer öfter vor, dass ich konkrete Themen umsetze, die mich beschäftigen. Ein Beispiel dafür sind Zeichnungen, die nach dem Schauen von Nachrichten oder Dokus entstehen.
Wie suchst du dir Inspiration?
Ich schaue mir gerne Arbeiten anderer an, mich fasziniert alles was mit Zeichnen oder Malen zu tun hat. Für mich ist es höchstinteressant zu sehen, wie vielfältig das Zeichnen ist. Jeder Mensch hat seinen eigenen Strich und seine eigene Ergebnisse. Weitere Quellen sind das Beobachten von Menschen und Natur, sowie Musik und Film. Und natürlich Zeichentrick- und Animationsfilme.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Sie schaffen es, dass die geistige Welt mit ganz einfachen Mitteln „materialisiert“ wird. Oft reichen wenige Striche aus, um Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern oder den Betrachter zum Nachdenken anzuregen. Eine Zeichnung, lässt sehr viel Raum für die Interpretation des Betrachters. Bei diesen Medien gibt es gefühlt keine Grenzen oder Regeln.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Schön ist es immer, wenn der eigenen Arbeit ernsthaftes Interesse entgegen gebracht wird. Bei meiner ersten Ausstellung, die ich mit 3 Freunden auf die Beine gestellt habe, war ich sehr erfreut über das Feedback der Gäste. Schlimm war die Zeit, in der ich durch eine Sehnenscheidenentzündung nicht zeichnen konnte und mir bewusst wurde, wie wertvoll ein funktionierender Arm ist.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass der Mensch die Natur ausbeutet und die daraus resultierenden Folgen ignoriert.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
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