SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Eva Feuchter.
Eva Feuchter wurde 1990 geboren und lebt und arbeitet in Leipzig.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Wie viele Kreative war ich ein ziemlich introvertiertes Kind und hab früh mit Zeichnen angefangen. Meine Freundinnen in der Schule fanden meine Pferde- und Mangazeichnungen cool, daher wollte ich weiterhin cool sein.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Detailliert, leicht, kontrastreich. Wie ein Obstsalat mit Oliven drin. Ich arbeite am liebsten mit Aquarell und Tusche und bearbeite das Ganze dann digital. Aber ich mag traditionelle Illustration schon sehr…
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
In meinen Illustrationen zeichne ich am liebsten Stadtlandschaften, Geister und bunte Pflanzen, aber letztendlich geht es mir um Atmosphäre und Menschen. Besonders viele Projekte habe ich zur Stadt Istanbul gemacht, weil mich das Thema einfach immer motiviert. Für Kunden mach ich gern Projekte zu den Themen Kultur, Sprache, Diversität, Kreativität etc. Besonders wichtige politische Themen finde ich Feminismus, Antirassismus, Antikapitalismus.
Wie suchst du dir Inspiration?
Stadtleben, Fotografie / Kunst / Mode, Erinnerung & Traum, prozessbasiert (Collage etc). Ich mache meistens viele Handfotos, um das festzuhalten, was mich interessiert. Das alles funktioniert aber nur in Kombination mit der richtigen Musik – Synthiepop, 80s wave, RnB, Indie, und schreckliche Musicals.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Nach dem Prinzip „show, don’t tell“ kann man mit Bildern Menschen direkt und auf emotionaler Ebene ansprechen, ist aber nicht an die Einschränkungen der Realität gebunden – was ziemlich cool ist.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Am schlimmsten war, dass ich mich während meiner Uni-Zeit selbst sabotiert hab, weil ich dachte, ich könnte sowieso keine Illustratorin werden. Jetzt bin ich froh, dass ich trotzdem irgendwann kapiert hab, dass das Unsinn war.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass Europa am Rand des Faschismus steht.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Mein zweites illustriertes Buch, „Şimdi heißt jetzt“, ist gerade bei, Slanted Publishers erschienen. Das Buch ist eine Sammlung aus Essays zum Thema Kultur des Alltags in Istanbul. Mehr Infos gibts bei:
maviblau.com oder auf meiner Website.
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