SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Elke Ehninger.
Elke Ehninger wurde 1965 in Esslingen geboren und lebt und arbeitet in Hamburg.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich habe schon ganz früh angefangen, mich mit meinem Zeichenblock und meinen Stiften zurückzuziehen. Es war wohl meine Art, mit der Welt um mich herum zurecht zu kommen und auf sie zu reagieren.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Meine große Liebe gilt der Collage – sie ermöglicht mir das Miteinbeziehen des Zufalls, den Moment der Selbstüberraschung und das Schöpfen aus einem schier unendlichen Fundus. Im Moment kombiniere ich auch Zeichnung gerne mit Collageelementen.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Für meine Illustrationen werde ich oft für psychologische, gesellschaftliche und Gesundheits-Themen gebucht. Der menschliche Aspekt liegt mir –denke ich – besonders. Bilder zu finden für Prozesse, die sich im Inneren abspielen. Ich tauche auch gern in literarische Themen ein und Lyrik liegt mir besonders am Herzen.
Wie suchst du dir Inspiration?
Inspiration ist für mich mehr eine Frage der inneren Haltung – ich versuche in ein schlichtes “Tun“ einzutauchen und mich von Erwartungserhaltung zu befreien. Dann kann mich alles inspirieren – besonders die Farben- und Formenvielfalt der Natur und meine Sammlung aus alten Büchern, Zeitschriften und bedruckten Papieren.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Illustrationen können einem Text etwas ganz besonderes zur Seite stellen: sie spiegelt das emotionale Moment und öffnet eigene Gedankenräume. Ich versuche, diese Offenheit in meinen Arbeiten zu transportieren.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Die schönsten Erlebnisse und Zeiten sind die, in denen ich ganz eins mit meiner Arbeit bin und sich alles mit Leichtigkeit fügt. Die Gegenseite, in der alles mühsam und uninspiriert erscheint und man am Ende des Tages unzufrieden mit allem ist, die gehört eben auch dazu.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir liegt es am Herzen, das Illustration weniger als Dienstleistung sondern als eine eigenständige künstlerische Ausdrucksform gesehen wird. Ein Platz, den die Illustration – finde ich – verdient. Leider ist es doch oft so, dass Auftraggeberinnen meinen, sie können alles an deiner Arbeit „korrigieren“, weil sie sie ja bezahlen.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Ich möchte gern Werbung machen für die virtuelle Galerie von LesMaries, ein deutsch-französisches Pop-Duo, die auf der Webseite Künstlerinnen dazu einladen, auf ihre Musik mit ihrer Kunst zu reagieren. Das ist ein schönes Projekt. Besonders freue ich mich auch auf das Erscheinen des Lyrik-Bandes „Vom Aufblühen in Vasen“ im Verlagshaus Berlin – ein unabhängiger Verlag, der ein ambitioniertes Programm mit Lyrik und Illustration herausbringt.
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