SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: L. Carolin Buckenhüskes, aka Creative-Caro
L. Carolin Buckenhüskes, Nickname Creative-Caro, wurde 1995 geboren und lebt derzeit in Rheydt.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Direkt zu Anfang eine schwierige Frage für mich. Ich habe mit 17 angefangen zu zeichnen. Natürlich habe ich als Kind und im Kunstunterricht gezeichnet, aber das geschah mehr aus Gehorsamkeit als aus einer Lust. Als Teenager hatte ich dann einige Jahre unter starkem Mobbing zu leiden und überstand den Alltag hauptsächlich, weil ich mich mit Geschichten zudröhnte: Manga, Comics, Anime, Bücher, Musik. Alles, was mir von Träumen und Freundschaft zu erzählen wusste, das verschlang ich und als es mir dann mit 17 etwas besser ging, wollte ich nicht mehr nur noch konsumieren. Ich zeichnete und übte viel; ich hatte ja in meiner Einsamkeit auch viel Zeit. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass ich das, was die Autoren und Zeichner der Geschichten mir da gegeben hatten, auch erstellen wollte. Welten kreieren, die einen den Schmerz vergessen lassen konnten, oder noch besser Welten, die zeigten, dass man mit seinen Schmerzen nicht alleine war. Dass man verstanden wird. Ich habe also angefangen zu zeichnen, um solche Orte zu kreieren.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Mein Stil basiert auf Linien, ob es nun Konturen sind oder Schraffuren, ich bin mehr Zeichnerin als Malerin. Insgesamt schwanke ich aber zwischen eher naturalistischem Stil und cartoonigen Formen hin und her, je nachdem, was und wie ich etwas ausdrücken möchte. Ich mag gerne düstere Motive, aber auch kleine niedliche Dinge, das führt manchmal zu seltsamen Resultaten.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Alles rund um die Natur, Fantasy und den Tod.
Wie suchst du dir Inspiration?
Hauptsächlich aus der Natur – wer hätte das gedacht :) Ob das nun die lokale Natur zum Anfassen oder die aus Büchern und Filmen ist – egal. Zudem werde ich stark von anderen Geschichten und Musik inspiriert.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Comics sind näher an einem dran als zum Beispiel ein Film. Man kann sie eigentlich überall lesen und die Geschwindigkeit, in der man das tut, selbst bestimmen. Comics geben schneller Input als Bücher, Bilder werden schneller wahrgenommen als ganze Wörter und Sätze. Die perfekte Mischung! Man findet durch die Bilder schnell Zugang, kann sich aber persönlicher mit seiner Fantasie beschäftigen.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Schlimm finde ich das Gefühl, welches mir viele oberflächliche Menschen geben, die nicht verstehen, dass Zeichnen zu 120% das ist, was ich beruflich tun möchte oder Menschen die mir prophezeien, dass aus mir nichts wird. Mein schönstes Erlebnis war, meinen ersten abgeschlossenen Comic als Hardcover in Händen halten zu dürfen und einen meiner Charaktere als Cosplay zu sehen!
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass ‚Illustrator*in‘ im Vergleich zu Menschen, die uns Häuser bauen oder unsere Lebensmittel anbauen, eher ein luxuriöser Beruf ist. Trotzdem möchte ich von der Arbeit leben dürfen, die mich mit Leidenschaft erfüllt.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Mein Comic ↦ „Das Buch der Fäulnis“, der im Rahmen meines Abschlusses entstanden und nun bei mir und auf Conventions erhältlich ist! Eine abgeschlossene Fantasy Geschichte auf 60 Seiten, komplett in Farbe.
Comments are closed.