SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Birgit Lang.
Birgit Lang wurde 1969 in Heilbronn geboren.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Eigentlich war ich schon immer kreativ, habe als Kind aber lieber gebastelt, als gezeichnet. Später hatte ich Kunst als Leistungskurs und habe nach dem Abi anschließend Textildesign studiert. Zum Zeichnen bin ich sehr spät gekommen. Ich habe mit 30 noch mal ein Illustrationsstudium in Hamburg an der HAW angefangen und nach dem Diplom einfach viel Glück gehabt und sofort gute Aufträge bekommen.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Ich bekomme oft einen Stil mit Erkennungswert zugesprochen, aber dennoch habe ich mich immer weiter entwickelt. Ich würde schon sagen, dass sich mein Stil in all den Jahren verändert hat. Aber trotzdem bin ich in der Bildsprache immer naturgetreu und realistisch geblieben.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Definitiv Frauen. Ironischerweise habe ich 2 Jahre lang für DIE ZEIT wöchentlich die Rubrik Finanzen illustriert und natürlich meistens Männer zeichnen müssen. Aber das Thema FRAUEN liegt mir emotional sehr… einfach alles, was damit zusammenhängt bekommt meine Aufmerksamkeit… außer der Beauty-Bereich.
Wie suchst du dir Inspiration?
Inspiration finde ich so ziemlich überall. Man muss eigentlich nur aufmerksam bleiben. Das kann ein Schatten sein, der irgendwie seltsam aussieht oder ein Plakat oder auch ein Gespräch.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Das kann ich nur ganz subjektiv beantworten. Für mich ist eine Illustration gleichzusetzen mit einer Übersetzung. Im Grunde genommen soll ein bestimmtes Thema durch die Bebilderung im Kern unterstützt werden. Bilder sind Katalysatoren und man schafft es mit ihnen Emotionalität zu verstärken. Eine Illustration ist also auch immer für den/die Betrachter*in eine Hilfe bestimmte Themen besser zu verstehen und emotional einzuordnen.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Die schönsten Erlebnisse sind immer die, bei denen ich mit eigenen Projekten, die mir am Herzen liegen, erfolgreich bin. Ich habe z.B. zusammen mit Evelyne Faye das Buch „Du bist da und Du bist wunderschön“ im Eigenverlag herausgebracht. Darin geht es um ein Mädchen mit Downsyndrom. Dieses Buch frisch gedruckt in den Händen zu halten, war ein Glücksmoment.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass Gräueltaten der Geschichte mit dem Wort „Vogelschiss“ abgetan werden können. Das ist mir nicht nur nicht egal, das macht mich fassungslos.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Unbedingt für den Blog www.starkefrauen.blog. Darin stellen Candy Karl, Maren Boecker und ich wöchentlich herausragende Frauen vor. Die Fertigstellung dieses Blogs mit den von mir gezeichneten Frauen war auch ein großartiges Erlebnis als Zeichnerin.
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