SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Sven Geske
Sven Geske wurde 1980 geboren und lebt noch im Münsterland, aber bald in Mittelhessen.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Falsche Frage. Jedes Kind zeichnet. Aber es fragt nicht nach dem warum, es macht es einfach. Ich habe nie aufgehört zu zeichnen. Und dann irgendwann entschieden, dass es das sinnvollste und erfüllendste für mich ist, das zu meinem Beruf zu machen.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Ich habe einen ausgeprägten Vektor-Stil. Klare Formen und Farbflächen spielen mit dezent eingesetzten Linien. Vor allem im Flat-Stil oder genau umgekehrt in einem dezent stilisierten Realismus zeichne ich gerne.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Ich liebe die sachlichen Themen. Ganz besonders Architektur mag ich. Gerne vertiefe ich mich auch in technische oder wissenschaftliche Themen,es macht Spaß hier nach den Details zu suchen und sich neues Wissen anzueignen.
Wie suchst du dir Inspiration?
Ich habe meine Quellen ^^. Naja ich würde sagen wie jeder andere auch: Suchmaschine anwerfen, Begriffe eingeben, passende Motive sammeln. Gerne auch in ausgewiesenen Künstlerseiten und Galerien wird gesucht.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Sie erzählen auf mehreren Ebenen. Ein Text liefert nur Worte, die Bilder müssen im Kopf entstehen. Ein Foto bildet die Realität ab, hält uns aber eine emotionale Ebene vor. Ton lässt uns fühlen, aber die Inhalte sind unverständlich. Illustration schlägt diese Brücke zwischen Unterhaltung, Darstellung, Information und Emotion.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Mein erster Auftrag im unteren fünfstelligen Bereich war sicherlich der bisherige Höhepunkt meiner Karriere. Aber ich plane mehr davon zu schaffen. Umgekehrt war die Zeit, in der ich nach einigen Jahren, in denen es gut lief, plötzlich ohne Aufträge da stand und wirklich monatelang auf Pump leben musste. Das hat mich viel gelehrt über Sparsamkeit, Genügsamkeit und Wirtschaftlichkeit.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass viele Kollegen trotz großartiger Arbeit, nicht von der Kunst leben können. Wir müssen uns selbst mehr wert sein und mutiger verhandeln. Und andererseits müssen Kunden lernen, dass Kunst Geld kostet.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Mit meiner Partnerin Meike Teichmann coache ich seit zwei Jahren erfolgreich Berufseinsteiger in die Illustration. Wir bieten klar strukturierte und zielorientierte Fortbildung in den Bereichen Selfmarketing, Akquise, Positionierung, Kalkulation, Urheberrecht und Verhandlung. Dazu haben wir eine ↦großartige Facebookgruppe gegründet in der inzwischen fast 2000 Illustratoren jeder Erfahrungsstufe und Branche vertreten sind. Hier kann jeder alle Fragen rund um den Beruf stellen und erhält schnell konstruktive, ehrliche und fundierte Antwort auf seine Fragen.
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