SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Nabs
Nabs wurde 1993 geboren und lebt in Recklinghausen.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Gute Frage! Ich weiß es gar nicht so richtig, da ich zeichne, seit ich einen Stift halten kann. Ich glaube, weil es eine ziemlich gute Flucht aus der Realität war. Andere Kinder spielten World of Warcraft (was übrigens ein ziemlich gutes Spiel ist) und erlebten dort ihre Abenteuer, ich lebte diese Abenteuer auf Papier aus.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Wenn ich nachdenken müsste, weich und verträumt, wenn es um digitale Werke geht. Vielleicht auch manchmal ziemlich emotional. Oder um mal einen Dozenten von mir zu zitieren „Ziemlich lovely!“
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Die Frage ist ziemlich schwer zu beantworten, weil ich mich thematisch überhaupt nicht festlege. Müsste ich jetzt einfach nur meine Lieblingsthemen nennen, dann wären das derzeit Kultur, Fantasy und Natur gepaart mit Menschlichen Emotionen. Gerade letzteres ist eine Thematik , die man (laut anderen) immer wieder in meinen Bildern wiederfindet.
Wie suchst du dir Inspiration?
Ich lasse mich ziemlich leicht inspirieren und begeistern , wodurch eine Inspiration allein schon durch eine Wolke am Himmel kommen kann, oder durch Unterhaltungen mit Kommilitonen und Freunden. Manchmal auch meine Kommilitonen als ganze Menschen. (viele Charaktere, die ich für mich entwarf, basieren zu 98% aus Menschen aus meinem Umfeld ) Auch Podcasts können sehr große Inspirationen sein. Auf Social Media folge ich unfassbar vielen anderen Künstlern, überwiegend aus Frankreich und Amerika, die ebenfalls sehr inspirierende Werke teilen. Manchmal kommen die Ideen einfach durchs Tagträumen oder weil ich irgendein Fleck seh und ich dann irgendwas darin erkenne und die Kreativkiste im Kopf dann zu rattern anfängt.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Das Lesen mit Bildsprache unterstützen. Die Anregung dazu geben, wie der Film ablaufen könnte, ähnlich wie beim Buch. Nur dass man bereits die Characterdesigns und die Hintergründe bebildert hat. Man hat quasi ein Film in Buchform in der Hand.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Das schönste Erlebnis war, als ich einen Bekannten mein Skizzenbuch zeigte, in dem sich ein paar Zeichnungen zur besagten Person befanden. Und als er dann dieses Skizzenbuch aufschlug, fing er an etwas verlegen zu lächeln und bekam nur ein „So schön lächel ich doch gar nicht…“ raus . Das war glaub ich die schönste Situation , die ich mit meinen Zeichnungen hatte, auch wenn es nur ein kurzer Augenblick war. Es hat sich ziemlich in mein Hirn gebrannt. Seitdem zeichne ich gerne in meinem Umfeld und versuche sie, ihnen zu zeigen, wie ich sie durch meine Augen sehe. Und das kam bislang immer ganz gut an.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass es immer noch Leute gibt, die der felsenfesten Überzeugung sind, dass man durch Kunst oder Illustration kein Geld verdienen kann und man doch BITTE einen vernünftigen Job machen soll. Dabei vergessen die Leute, dass die halbe Unterhaltungsindustrie national sowie international aus Menschen besteht, die alle einen „unvernünftigen“ Job ausgeführt haben. Es läuft vielleicht anfangs nicht so rosig wie ein 9 to 5 Job und es kann ein steiniger Weg sein, aber am Ende rentiert es sich. Man muss einfach nur am Ball bleiben Und wenn es nicht klappt, kann man ja immer noch was anderes versuchen. Man darf nur nicht zu schnell aufgeben. Leb deinen Traum!
Und mir ist auch nicht egal, dass sich die Leute mit der Anzahl der Follower messen müssen. Die Aussage „Ich hab so und so viele Follower , deswegen bin ich gut“ oder „Ich hab so und so viele Follower, deswegen bin ich schlecht“ find ich unfassbar ätzend. Es gibt so viele wunderbare Künstler, die auf Social Media einfach nicht die Reichweite bekommen, die sie verdienen. Und nur weil ein Bild nicht viele Likes abstaubt oder ein Art Account weniger oder mehr Follower hat , sagt das NICHTS über die Qualität des Künstlers aus.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
[…]
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