7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Stephanie Windt.
Stephanie Windt lebt und arbeitet in Hamburg.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich habe schon als Kleinkind viel gemalt und gezeichnet. Jede*r braucht ein Ventil oder einer Übersetzungsmöglichkeit, um mit Erlebnissen umzugehen. Das Zeichnen war mein Ventil.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Ich versuche nicht allzu pessimistisch die Gegenwart und Zukunft zu betrachten. Stattdessen möchte ich ästhetisch eine Leichtigkeit auch schweren Themen zufügen. Eine Art „heitere Melancholie“. Wahrscheinlich spiegelt sich das auch in meiner Arbeit/ Stil wieder.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Mich interessiert das menschliche Miteinander. Die gesellschaftliche Konstitution und die Verfassung Einzelner (mentale Gesundheit).
Wie suchst du dir Inspiration?
Ich gucke viel. Viele Serien, Filme, in der Gegend rum…Pinterest.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Man braucht nur einen Stift und Papier, um kleine Welten zu erschaffen. (Fast) Jede*r hat diese Mittel zur Verfügung. Dieses Medium ist also ziemlich demokratisch. Für andere Ausdrucksmöglichkeiten braucht man eine Kamera, eine Geige, ein paar Leute. Dinge, die mit mehr finanziellem Aufwand verbunden sind und sich nicht jede*r leisten kann.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Mein Atelier stand vor einiger Zeit unter Wasser. Damals habe ich mich vor allem mit Malerei beschäftiget. Viele Leinwänden und Skizzen mussten weggeschmissen werden. Das Wegschmeißen war aber auch befreiend. Dadurch habe ich festgestellt, dass ich nicht Malerin, sondern Illustratorin sein möchte. Nicht so sehr allein, sondern in Zusammenarbeit mit anderen arbeiten möchte. Das war ein schlimmes, aber sehr wichtiges Erlebnis für mich.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass Illustratorinnen so häufig mit Lohndumping konfrontiert werden. Eine faire Bezahlung ist gerade in der aktuellen Wirtschaftslage wichtig.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen
Werbung möchte ich für die wunderbaren Arbeiten meines ehemaligen Studienkollegens Brian Harnisch (Instagram: @brianharnisch) machen. Seine Malereien sind poetisch und gewaltsam, zeigen dabei aber auch einen sehr liebevollen Blick für die kleinen Dinge.
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