LARA SWIONTEK

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Lara Swiontek

Lara Swiontek wurde 1988 geboren und lebt in Wismar.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Weil ich viele Ideen im Kopf hatte und die irgendwie ausdrücken musste. Da waren z.B. einige Fantasie-Wesen, die dargestellt werden mussten, und in ähnlicher Form auch Gefühle, die mich in meiner Jugend sehr intensiv begleitet haben, wie Wut und Trauer. Ich war während meiner frühen Schulzeit auch oft eher allein Zuhause und habe gezeichnet, weil ich das irgendwie brauchte – anstatt Freunde zu besuchen. Das war natürlich gut für meine Zeichenskills… Das mit den sozialen Skills habe ich dann zum Glück auch noch nachholen können.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Lebhaft und bunt. Ich durchlebe viele unterschiedliche Phasen in meinem Leben – und das sieht man dann auch in meinen Zeichnungen. Mal sind sie sehr abstrakt und organisch, mal sehr definiert, mal drücke ich mich sehr klar aus, manchmal überhaupt nicht. Aber meine Werke sollen immer Freude bringen oder zum Träumen anregen. Und ich probiere vieles aus, spiele gern mit Witz, Nacktheit und Niedlichkeit. Und in den meisten Arbeiten ist auch eine kleine Geschichte verpackt.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Humor, Chancengleichheit und das Überwinden von Ängsten

Wie suchst du dir Inspiration?

Der Klassiker: Die meisten Eindrücke, die mich zu Illustrationen anstiften, begegnen mir im Alltag, selbst an den langweiligsten Orten. Ich schaue mir aber auch viele Filme an und lese Comics & Bücher, die mich zu Illustrationen inspirieren. Den meisten Humor habe ich mir vielleicht auch bei Terry Pratchett abgeholt. Musik inspiriert mich ebenso. Es gibt ein paar Alben, die brauche ich nur anzumachen und dann könnte ich tagelang durchzeichnen. Das funktioniert dann wie ein Soundtrack, der zu meinen Ideen gespielt wird und sie weiter voran treibt.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Die Fantasie anregen. Das geht auch mit anderen Medien, aber am schönsten durch Illustrationen und Comics, finde ich. Da ist der vorgegebene Rahmen einer illustrierten Geschichte doch irgendwie lockerer, und ich kann mich in ihr viel mehr verlieren. Wenn ich ein Bilderbuch über Monster lese, dann bekomme ich tierische Lust, selbst ganz viele Monster zu zeichnen. Oder ich beginne darüber nachzudenken, was die Monster so alles in ihrer Freizeit unternehmen. Die Illustration gibt uns total viel Zeit, sich alle Formen und Details anzuschauen, und sie muss sich nicht streng an Regeln halten, nicht immer einen Fokus haben. Es ist möglich, eine Illustration extrem auszuschmücken und wimmelig zu gestalten und trotzdem zum Teil einer Geschichte zu machen – das ist bei Filmen schwer, da muss die Betrachterin schon zu einem bestimmten Bildausschnitt gelenkt werden, um der Story folgen zu können.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Das schönste ist gerade die Arbeit an meinem Diplom. Ich zeichne einen Comic und bin überrascht, wie gut irgendwie alles läuft. Das fühlt sich sehr schön an.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass wir uns nicht so oft freuen, wie wir eigentlich könnten. Das merke ich auch an mir selbst. Zwischendurch weniger grummelig sein und sich über kleine Dinge freuen, auch wenn das abgedroschen klingt. Ein bisschen Glück sollte man jeden Tag empfinden wollen.

Website: www.laraswio.de
Instagram:   @laraswio
Tumblr: laraswio.tumblr.com

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